Tagung
VDMA-Praxistag Agile Produktentwicklung
Agiles Arbeiten: Im Spannungsfeld zwischen etablierten Strukturen und modernen Technologien
Die Produktentwicklung im Maschinenbau wird zunehmend dynamischer und unsicherer, da sich die Rahmenbedingungen permanent verändern. Zeiten für die Entwicklung werden kürzer, Kundenanforderungen unspezifischer und der Funktionsumfang sowie die Abhängigkeit zwischen den Komponenten nehmen zu. Gleichzeitig steigt der Wettbewerb, der technische Fortschritt wird schneller und zieht ständig angepasste Normen und Standards nach sich.
In einem solch dynamischen Umfeld können die Stärken agiler Arbeitsweisen ausgespielt werden. Denn sie ermöglichen nicht nur eine schnelle Anpassungsfähigkeit der Produktentwicklung, sondern auch wertorientierte Ergebnisse und durch Partizipation eine gesteigerte Zufriedenheit bei Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden.
Doch auch das agile Arbeiten selbst muss im Hinblick auf die neuen Rahmenbedingungen anpassungsfähig sein und bleiben.
Im Fokus des VDMA-Praxistages Agile Produktentwicklung steht daher die Umsetzung agiler Methoden im Maschinenbau und Anlagenbau. Das Spannungsfeld zwischen etablierten Strukturen in den Unternehmen, gegebenen Rahmenbedingungen, z. B. aus Normen und Standards sowie neuen technischen Möglichkeiten durch KI, wird daher im Kontext des agilen Arbeitens beleuchtet.
Durch einen Praxisvortrag sowie drei spezifischen Workshops wird auf dem Praxistag auf die Besonderheiten im Maschinenbau und Anlagenbau eingegangen. Die Teilnehmenden erfahren auf dem VDMA-Praxistag Agile Produktentwicklung praxisnah, wie sie den nächsten Schritt auf ihrem Weg zum agilen Unternehmen gestalten können. Die Workshops sind für Teilnehmende mit unterschiedlichen Vorkenntnissen zum agilen Arbeiten ausgelegt. Offene Fragen und Problemstellungen werden diskutiert, wobei auch der persönliche Austausch im Vordergrund steht.
Hinweis
Bitte beachten Sie, dass Sie sich für einen der drei parallelen Workshops entscheiden müssen. Nur wenn Sie einen Workshop über die gesamte Dauer besuchen, erzielen Sie optimale Lernergebnisse. Die Abfrage, an welchem Workshop Sie teilnehmen möchten, erfolgt bei Ihrer Anmeldung im Vorfeld der Veranstaltung (bitte im Bemerkungsfeld gewünschte Workshop-Nummer angeben). Die Plätze der einzelnen Workshops sind begrenzt. Die Zuteilung erfolgt nach dem Prinzip „First Come, First Serve“.
Inhalte
Ab 09:00 Uhr
Empfang und Registrierung der Teilnehmenden
09:45 – 10:00 Uhr
Begrüßung und Moderation
Florian Klein, VDMA Software und Digitalisierung, Frankfurt am Main
10:00 – 10:45 Uhr
Impulsvortrag
Iterativ unterwegs: Ein Minimum Viable Product (MVP) im Fahrzeugbau realisieren – Einblick in die Arbeit eines agilen Teams
- Einführung der agilen Produktentwicklung: Hintergründe, Ziele, Vorteile und Hindernisse im Rahmen des ersten agilen Projektes
- Umsetzung der agilen Produktentwicklung im Hinblick auf ein MVP und der interdisziplinären Teamarbeit
- Wie kann der schwierige Übertrag aus der Softwareentwicklung in den Maschinenbau Früchte tragen?
Tobias Häcker, Manager Control Systems, Simulation & System Administration, Magirus GmbH, Ulm
10:45 – 11:15 Uhr
Kaffeepause und Networking sowie Raumwechsel
11:15 – 13:15 Uhr
Interaktive Arbeit in drei parallelen Workshops
Workshop 1
Grundlagen der Agilität erleben: So finde ich den für mich richtigen agilen Prozess
- Verständnis und Anpassung: Agile Grundprinzipien werden interaktiv erlebbar gemacht, um deren Auswirkungen und Vorteile zu verinnerlichen
- Praktische Anwendung: Umsetzung agiler Grundprinzipien in der Projektorganisation, um Qualität, Effektivität und hohe Mitarbeitermotivation zu verbinden (Erprobung von SCRUM und Kanban-Elementen durch Fallbeispiele)
- Integration und Verbesserung: Wie können agile Methoden sanft integriert und schnell Erfolge erzielt werden, ohne große Transformation? Wie kann eine kontinuierlich verbessernde agile Arbeitskultur etabliert werden?
Ein Unternehmen profitiert von agilen Prozessen, wenn die Mitarbeiter und Führungskräfte die Gründe für eine agile Arbeitsweise verstehen und einen für sich passenden Prozess finden. Der Workshop ist praxisorientiert ausgelegt und zielt darauf ab, kundenzentrierte und komplexe Projekte pragmatisch zu betrachten.
Dr. Matthias Hebbel, Entwicklungsleiter und Dr. Martin Pyka, Consultant, Lachmann & Rink GmbH, Dortmund
Workshop 2
Systems Engineering vs. Agiles Engineering – zwei Welten?
- Zielsetzung: Zusammenführen von Methoden des Systems Engineering (ISO 15288) mit agiler Vorgehensweise; zwei Inkremente einer Produktentwicklung
- Praktische Durchführung ausgewählter Prozesse aus der ISO 15288 („Systems and software engineering-System life cycle processes”) mit Hilfe agiler Ansätze, Methoden und Prinzipien
- Produktbeispiel für interaktiven Workshop: Lego Mindstorms sowie weitere Beispiele aus der industriellen Praxis
Um den Workshop so interaktiv wie möglich zu gestalten und allen Teilnehmenden einen schnellen Einstieg ins Thema zu ermöglichen, wird der praktische Teil mit Lego-Robotern als Anschauungsobjekt gestaltet. So können alle Teilnehmenden mitgestalten und sich einbringen. Beispiele aus konkreten Projekten zeigen auf, wie und wo die erarbeiteten Methoden in Industrieprojekten zum Einsatz kommen und welche Vorteile, aber auch Herausforderungen damit verbunden sind.
Markus Händl, Systems Engineer / Consultant, ITQ GmbH, München und Marko Nagl, Systems Engineer / Consultant, ITQ GmbH, Duisburg
Workshop 3
Mensch und KI: Gemeinsam unschlagbar?! – Wie sich KI in ein agiles Team integrieren lässt
- KI hält Einzug in den Arbeitsalltag und bringt damit Chancen und Herausforderungen für die Zusammenarbeit in agilen Entwicklungsteams mit sich
- Evaluierung der Einsatzmöglichkeiten von KI im Team
- Reflektion der Auswirkungen auf uns als handelnde Menschen im Team
An einzelnen Beispielen wird die Zusammenarbeit von Mensch und KI auch praktisch ausprobiert. Die Teilnehmenden bekommen so ein Gefühl dafür, wie die Stärken von Mensch und KI zu einem effektiven Team kombiniert werden können.
Judith Armbruster, Agile Coach / Head of People & Communication, iT Engineering Software Innovations GmbH, Pliezhausen
13:15 – 14:15 Uhr
Mittagessen und Networking
14:15 – 15:30 Uhr
Interaktive Arbeit in drei parallelen Workshops
15:30 – 15:45 Uhr
Kaffeepause und Networking
15:45 – 16:15 Uhr
Interaktive Arbeit in drei parallelen Workshops: Vorbereitung der Ergebnispräsentation, anschließend Raumwechsel
16:15 – 17:00 Uhr
Zusammenfassung und Diskussion der Workshop-Inhalte im Plenum
17:00 Uhr
Voraussichtliches Ende der Veranstaltung
Zielgruppe
Geschäftsführer, Technische Leiter, Produktmanager und Verantwortliche aus den Bereichen Entwicklung und Konstruktion sowie Digitalisierung und Innovation aus Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Automatisierungstechnik
Tagungsleitung
Florian Klein
betreut als Referent im VDMA Software und Digitalisierung u. a. die Themen Software Engineering, Generative KI, Industrial Metaverse, Digitalisierung in der Logistik. Zuvor war er beim VDMA Baden-Württemberg als Projektmanager des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Stuttgart tätig.Veranstaltungsdetails
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